Anwendungshinweise

Das Kapitel 3 der vorliegenden Orientierungshilfe beschreibt allgemein die methodische Vorgehensweise für eine integrierte, zielorientierte und partizipative Planung der Regenwasserbewirtschaftung.

Für die einzelnen generellen Planungsschritte werden relevante Inhalte, erforderlicher Detaillierungsgrad sowie einzubindende Akteurinnen und Akteure erläutert.

Diese Planungsschritte sind allgemein anwendbar auf verschiedene städtebauliche Planungsprozesse bzw. Vorhabentypen – angefangen von der Entwicklung großflächiger Stadterweiterungen über Gebiete der Städtebauförderung bis hin zu einzelnen Bebauungsplanverfahren oder Straßenbauvorhaben. Die Orientierungshilfe setzt ganz zu Beginn der Planungsprozesse an, d. h. bereits in der städtebaulichen/freiraumplanerischen/verkehrlichen Rahmenplanung bzw. in der sogenannten Leistungsphase 0 – der Bedarfsplanung – von Vorhaben.

In der Praxis verlaufen die Planungsprozesse ausgeprägt vorhabens- bzw. gebietsspezifisch.

Der jeweilige Planungsverlauf wird beeinflusst durch zeitliche und finanzielle Zwänge oder durch die Komplexität und stadtpolitische Bedeutung des jeweiligen Vorhabens. Aus diesem Grund müssen bei der Anwendung der Orientierungshilfe die nachfolgend beschriebenen Planungsschritte an die jeweiligen Gegebenheiten bzw. Bedarfe individuell angepasst werden, bspw. indem sie bei einfachen bzw. kleinen Vorhaben zusammengefasst oder bei komplexeren Vorhaben differenziert durchgeführt werden. Die Zusammensetzung und der Umfang des einzubindenden Kreises an Akteurinnen und Akteuren sowie die erforderliche Intensität der Einbindung sind ebenfalls vorhabens- bzw. gebietsspezifisch zu definieren. Im Allgemeinen nehmen Umfang und Detaillierungsgrad der Planungsschritte sowie der Grad der Abstimmung verschiedener Fachplanungen untereinander schrittweise und iterativ im Verlauf eines Planungsprozesses zu.

 

Das Kapitel 4 beschreibt beispielhaft verschiedene Anwendungsfälle und zeigt auf, wie die einzelnen Schritte in spezifischen Planungsprozessen verankert werden können.

Als erster Anwendungsfall wird ein idealtypischer Planungsablauf zur Einbettung der Schritte in die einzelnen Verfahrensphasen der verbindlichen Bauleitplanung beschrieben.

Für die maßgeblichen Phasen werden konkrete Handlungsempfehlungen und Rollen bzw. Zuständigkeiten für eine integrierte und zielorientierte Planung des veränderten Umgangs mit Regenwasser mit dem Fokus auf vorhabenbezogene Bebauungspläne formuliert. Künftig ist vorgesehen, das Kapitel 4 um weitere Verfahrensarten und städtebauliche Planungsprozesse zu ergänzen.